Nach etwa 40 Wochen im wohlig warmen Fruchtwasser geht es für unseren Nachwuchs hinaus in die Welt. Dieser Umgebungswechsel stellt die Kleinen von Kopf bis Fuß vor neue Herausforderungen – die Babyhaut fängt an sich zu schälen.
Sie muss sich schnell anpassen, weswegen sie sich zu Beginn gerne schält und schuppt. Aber keine Angst, mit unseren Tipps können Sie Ihrem Baby auf seinem Weg helfen.
Die Käseschmiere – Babys eigene Hautcreme
Die Käseschmiere dient in erster Linie als “Aufweich-Schutz” der Babyhaut im Mutterleib. Je nach Geburtstermin ist die sogenannte Vernix caseosa noch mehr oder weniger vorhanden. Die Käseschmiere kann aber mehr: Sie ist stark rückfettend und hält mit ihren antimikrobiellen Eigenschaften unerwünschte Keime fern. Kinderärzte und Hebammen empfehlen deswegen den Film nach der Geburt auf dem Neugeborenen zu belassen und ihn sanft einzumassieren.
Warum schält sich die Haut bei Neugeborenen?
In den nächsten Tagen trocknen die obersten, leicht aufgequollenen Hautschichten aus und die Babyhaut schält, bzw. schuppt sich ab. Es wird Platz für die “Draußen-Haut” geschaffen. Zwischen den Zehen und an den Fingern kann man das Abpellen meist zuerst sehen. An den Gelenken, wie beispielsweise Knie und Ellenbogen, kann es teilweise zu kleinen, meist schmerzfreien Rötungen kommen. Diese Stellen könnten bei Bedarf mit einer dexpanthenolhaltigen Creme intensiver gepflegt werden. Nach kurzer Zeit müssen Babys leider auf den Schutz der Käseschmiere verzichten.
Jeden Tag entwickelt sich die Haut etwas weiter, bis sie nach etwa einem Jahr vollständig ausgebildet ist. Der Säureschutzmantel erreicht seinen physiologischen Wert von 5,5 nach etwa vier Wochen, kann ihn aber nur schwer halten. Jegliche Einflüsse, wie heißes Wasser oder zu basische Seifen, stören das Milieu, welches sich anschließend auch noch langsamer regeneriert als die Haut eines Erwachsenen (mit etwa sechs Jahren entspricht die Kinderhaut der eines Erwachsenen).
Im Gegensatz zu den Erwachsenen hat die Babyhaut nicht nur einen sehr lückenhaften Schutzfilm, sondern auch eine wesentlich lockerer strukturierte Hornschicht und eine deutlich dünnere Lederhaut. Ebenso fehlt das Unterhautfettgewebe und es wird kaum Talg gebildet. Dies trägt alles dazu bei, dass die Feuchtigkeit sehr viel schlechter gehalten werden kann, wodurch sich in den ersten drei bis vier Monaten die Haut sehr rau und schuppig sowie trocken anfühlt.
Kinderpflege – Cremen ja oder nein?
Solange die Käseschmiere noch auf dem Kind ist, sollten keine weiteren Pflegeprodukte eingesetzt werden. Sie ist der beste Hautschutz für das Baby. Wenn sich die Vernix mit der Zeit abgetragen hat, empfiehlt es sich vor allem bei zu Neurodermitis neigenden Kindern (durch beispielsweise genetische Vorbelastung durch Vater und/oder Mutter) von Anfang an mit geeigneten Produkten einzucremen.
Das Risiko eines Ausbruchs wird bei früh begonnener Pflege um bis zu 50 Prozent gesenkt. Frühchen haben meist eine weniger gut ausgebildete Haut und oftmals weniger Käseschmiere, sodass das Eincremen von Beginn an dazugehört.
Welche Produkte eignen sich zur Kinderpflege?
Die verwendeten Produkte sollten konservierungsmittelfrei, ohne Duft- und Farbstoffe sowie frei von Parabenen und Urea sowie Propylenglykol sein. Letztere beide Substanzen machen die Haut “durchlässiger” und führen oftmals zu Reizungen der zarten Babyhaut. Reine Öle wie Mandelöl eignen sich nicht zur täglichen Pflege, da sie lediglich Fett enthalten. Die gerade für Säuglinge wichtige Feuchtigkeit können sie leider nicht spenden.
Viele Naturöle, wie Olivenöl, können zudem Allergien auslösen oder der Haut sogar Wasser entziehen. Als Badezusätze können Mandel- oder Jojobaöl bei sehr trockener Haut, vor allem im Winter, gern dazugegeben werden. Damit der Fettfilm aber nicht nur auf der Wasseroberfläche schwimmt, sondern auch die Babyhaut erreicht, sollte ein Schluck Milch (z.B. Muttermilch) in das Badewasser gegeben werden. Dieser dient als Emulgator und hilft die beiden Flüssigkeiten zu vermischen.
Problemfall Windelbereich – Abhilfe bei wundem Po
Der sowieso sehr labile Säureschutzmantel steht im Windelbereich vor zahlreichen Herausforderungen. Urin- und Stuhlreste stören das natürliche Milieu und bringen starke Verunreinigungen mit sich. Durch mechanische Reize wie scheuern der Windel oder Wisch- und Reibbewegungen beim Reinigen kommt es zu Hautreizungen, -rötungen und schuppiger sowie trockener Haut. Deswegen ist es wichtig diesen Bereich stets gut zu pflegen.
Eine wasserabweisende Creme, die die Haut atmen lässt, schützt den empfindlichen Bereich. Hier ist die Peba® Kindercreme gut geeignet, denn mit den wertvollen Wirkstoffen Dexpanthenol, Allantoin und Bisabolol sorgt sie für eine gute Haut- und Zellregeneration. Hautirritationen werden gemindert und die Feuchtigkeit bleibt erhalten. Das enthaltene Zinkoxid wirkt zudem desinfizierend und entzündungshemmend. Natürlich kommt die Peba® Kindercreme ohne Zusatzstoffe aus.
Hautveränderungen bei Neugeborenen
In den ersten Wochen macht ein Baby zahlreiche Veränderungen mit. Diese Umstellungen stellen auch die Haut vor viele Herausforderungen. Oftmals reagiert sie mit Schuppen, Rötungen oder sogar Pickeln. Die meisten verschwinden mit der Zeit wieder von selbst. Kommen aber Begleiterscheinungen wie Juckreiz, Entzündungen oder gar Unruhe hinzu, fordert das sowohl dem Säugling als auch den Eltern einiges ab. Bei Ungewissheit kann ein Gang zum Kinderarzt Sicherheit geben.
Einiger dieser Hautveränderungen könnten sein:
- Baby- oder Säuglingsakne: Relativ häufig zeigt sich bei Neugeborenen eine unregelmäßige Verteilung roter Flecken auf dem Körper. Diese scheinen eine Überreaktion des stark beanspruchten Immunsystems zu sein. Durch die Hormonumstellung der Babys (die restlichen Hormone der Mutter werden ausgeschieden und die eigene Produktion angekurbelt) produzieren viele Drüsen zu viel Talg, was sich als kleine, gelbe Pickelchen bemerkbar macht. Diese verschwinden nach etwa zwei bis drei Monaten von selbst und dürfen auf keinen Fall ausgedrückt werden. Die Haut wird verletzt und könnte sich entzünden.
- Milien: Milien sind hormongefüllte, kleine, eher weißliche Pünktchen, die vor allem im Gesicht zu finden sind. Sie verschwinden, ähnlich der Säuglingsakne, nach etwa zwei Monaten wieder von alleine.
- Storchenbiss: Diese hellen, roten Flecken werden durch erweiterte Äderchen verursacht. Durch Anstrengung, beispielsweise beim Schreien, werden sie deutlich dunkler.
Ein Storchenbiss ist völlig harmlos und verschwindet in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahres ohne Zutun.
Schuppige Kopfhaut: Milchschorf oder Kopfgneis?
Eine Sonderstellung der schuppigen Haut stellen Milchschorf und Kopfgneis dar. Während der Knopfgneis harmlos ist, kann der Milchschorf zu unangenehmem Juckreiz oder Entzündungen führen.
Folgende Merkmale sprechen für einen Milchschorf:
- schuppige, trockene Kopfhaut mit Juckreiz
- durch Kratzen oder Reibung können sich die Stellen unschön entzünden
- tritt meist mittig am Vorderkopf, teilweise auch an Stirn und Wangen, auf
- Anzeichen für Neurodermitis-Vorbelastung
- kommt meist erst nach dem dritten Lebensmonat
Folgende Merkmale deuten eher auf einen harmlosen Kopfgneis hin:
- fettige Schuppen, die durch einen Schub mütterlicher Hormone im Kind auftreten
- meist auf Kopfhaut begrenzt
- kein oder kaum Juckreiz
- tritt bereits in den ersten Lebenstagen oder Wochen auf
Sobald Sie Veränderungen bei Ihrem Baby feststellen, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Ihre Hebamme oder Ihren Kinderarzt. Meist genügt schon ein kundiger Blick, um die schuppige Kopfhaut korrekt einschätzen zu können. Während der Kopfgneis rein kosmetisch ist und daher keiner Behandlung bedarf, könnten die Milchschorfschuppen sanft entfernt werden, damit sie nicht vom Kind abgekratzt werden. Hierfür stehen spezielle Gelpräparate zur Verfügung, die die Schuppen über Nacht lösen, sodass sie am nächsten Tag einfach abgewaschen werden können.
Auf keinen Fall dürfen die Schuppen abgekratzt oder -gezogen werden!
Babyhaut schält sich – was Eltern tun können:
- Sehr früh geborene Kinder oder Babys, die nach dem errechneten Geburtstermin zur Welt kommen, haben meist weniger oder fast keine Käseschmiere mehr. Bei ihnen und bei Kindern, bei denen sich die Käseschmiere abgetragen hat, empfiehlt es sich 1-2x täglich mit der richtigen Pflege einzucremen. Das kann vor dem Ausbruch atopischer Hauterkrankungen schützen.
- Reine Öle sind nicht zur täglichen Hautpflege geeignet, da sie lediglich einen hohen Fettanteil aufweisen, aber keinerlei Feuchtigkeit spenden. Auch können einige Öle Allergien auslösen oder zu Hautirritationen führen (z.B. Olivenöl).
- Bei Kindern unter 6 Jahren sollte kein Harnstoff eingesetzt werden, da dieser fast immer zu Brennen, Jucken und Hautirritationen führt. Ebenso hat dieser nichts auf bereits entzündeter Haut zu suchen. Glycerin kann hier als gute Alternative eingesetzt werden.
- Babys am Anfang besser nicht baden: Nach ein paar Wochen kann der Nachwuchs ein bis zweimal wöchentlich ein kurzes (max. 5-10 min) Bad genießen. Danach die Kinder gut eincremen. Bei einer sogenannten “Katzenwäsche” mit dem Waschlappen nicht reiben, das könnte die schuppige Haut zusätzlich reizen oder gar Hautschüppchen abreißen, was zu kleinen Verletzungen führen kann. Das gleiche gilt auch für das Abtrocknen – besser vorsichtig Tupfen statt Reiben!
Dass sich die Babyhaut schält ist bei Neugeborenen völlig normal und beschleunigt den Wechsel von der “Fruchtwasser-Haut” zur “Draußen-Haut”. Der Übergang macht den Babys eigentlich keine Beschwerden und ist rein optisch, weswegen es keiner besonderen Maßnahmen bedarf. Bitte an den Hautschuppen nicht ziehen, sie fallen von selbst ab.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute, Ihre Michelle Krebs.
Quellenangabe
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Neurodermitis (atopische Dermatitis) bei Kindern. Online verfügbar unter: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/allergien/neurodermitis/. Abgerufen am 21.05.2021.
- Deutsche Haut-und Allergiehilfe eV, Babys Haut. Online verfügbar unter: https://www.dha-allergien.de/pdfs/babyhautpflege.pdf. Abgerufen am 21.05.2021.
- Elternbildung Österreich – Besonderheiten der kindlichen Haut. Online verfügbar unter: https://www.eltern-bildung.at/expert-inn-enstimmen/die-besonderheiten-der-kindlichen-haut/. Abgerufen am 29.05.2021.
- Neurodermitis bei Babys erkennen und behandeln. Online verfügbar unter: https://peba-kinderpflege.de/neurodermitis-babys-erkennen-und-behandeln/. Abgerufen am 29.05.2021.
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