Autorin: Michelle Krebs
Geprüft von: Stephanie Nitsch

Die chronische Hautentzündung Neurodermitis macht sich häufig bereits im Säuglingsalter bemerkbar. Daher ist hier besondere Aufmerksamkeit bei der Umsorgung der kleinen Patienten geboten.

Etwa 23 Prozent der in Deutschland lebenden Babys und Kleinkinder leiden an dieser entzündlichen Hauterkrankung[1], womit sie zu der häufigsten atopischen Erkrankung zählt – noch vor Heuschnupfen und Asthma. Juckreiz, schuppige Haut, Rötungen und nässende Hautstellen sind bekannte Symptome der Neurodermitis. Doch woher kommt dieses Leiden und was kann man bei Neurodermitis beim Baby tun?

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die fast immer mit starkem Juckreiz verbunden ist. Im Vordergrund stehen eine gestörte Hautbarriere und eine überschießende Immunreaktion auf normalerweise harmlose Reize aus der Natur.

Symptome einer Neurodermitis bei Babys im Überblick

Leider werden auch unsere kleinsten Erdenbürger nicht von einer Neurodermitis verschont. Die Erkrankung verläuft in Schüben, je nach Alter des Kindes sind unterschiedliche Hautbereiche primär betroffen.

Anzeichen einer Neurodermitis bei Babys

Als erstes Anzeichen einer Neurodermitis zeigt sich ab dem 3. Lebensmonats oftmals der sogenannte “Milchschorf“. Bei ihm ist die Kopfhaut der Babys entzündet und von harten, gelblichen Schuppen und Krusten übersät, die stark jucken (nicht zu verwechseln mit dem harmlosen Kopfgneis!). 

Während Erwachsene die Ekzeme in den Arm- und Kniebeugen sowie an den Händen haben, treten sie bei Säuglingen vor allem an Armen, Beinen und am Kopf auf. Auffällig ist, dass meist der Windelbereich symptomfrei ist. Eingerissene Ohrläppchen oder Mundwinkel werden zwar nicht auf Anhieb erkannt, sind aber meist weitere Anzeichen einer Neurodermitis.

Besonders lästig wird eine Neurodermitis, wenn es zu Komplikationen wie eine Staphylococcus Aureus-Infektion oder zu einem Pilzbefall durch die kaputte Hautbarriere kommt. Zudem können Hautrötungen mit stellenweise lokalen Verdickungen oder gar Knoten auftreten, die sich schlimmstenfalls stark entzünden können. Ebenso können Entzündungen der Brustwarzen, doppelte Unterlidfalte (Dennie-Morgan-Falte), eine Ausdünnung der seitlichen Augenbrauen oder eine fischartige Schuppung der Haut ein Indiz für die chronische Hauterkrankung sein.

Daher ist es wichtig, neben der richtigen Pflege zum Erhalt der Hautschutzschicht, dass sich die Kinder nicht kratzen. Bei Säuglingen empfiehlt es sich, die Fingernägel möglichst kurz zu schneiden oder dünne Handschuhe als Schutz anzuziehen.

Woher kommt Neurodermitis bei Babys?

Wissenschaftler sind sich auch heute noch nicht ganz einig, was der Auslöser einer Neurodermitis ist. Eine zentrale Rolle spielt aber die genetische Veranlagung. So ist die Wahrscheinlichkeit für Kinder, deren Eltern ebenfalls an Neurodermitis leiden oder gelitten haben, höher auch an dieser Überempfindlichkeitsreaktion der Haut zu erkranken als bei Kindern ohne entsprechende Vorgeschichte. Ob und wie stark die Krankheit ausbricht, hängt aber von vielen weiteren Faktoren ab:

Was kann man gegen Neurodermitis bei Babys tun?

Neurodermitis beim Baby kann auf unterschiedlichste Weise behandelt werden und wird je nach Schweregrad und Verlaufsform individuell angepasst. Neben verschiedenen medikamentösen und physikalischen Therapien gibt es auch eine Vielzahl von Cremes, Salben und Co. Diese bilden mit einer liebevollen Betreuung, erhöhte Aufmerksamkeit und Geduld, den Grundbaustein einer Neurodermitisbehandlung, denn Babyhaut sollte bereits von Anfang an intensiv gepflegt werden.

Die trockene Haut ist nicht wasserärmer, sondern spröder und durchlässiger für Feuchtigkeit. Durch Proteinstoffwechselstörungen und kaputte Lipidschichten entsteht das spröde Erscheinungsbild der Haut. Durch fettige Salben kann diese Schicht wieder geflickt werden und äußere Reize wie Allergene können nicht mehr so leicht eindringen. Vor allem bei chronischen Ekzemen sind fetthaltige Rezepturen empfohlen. Während eines Schubs sollte auf Cremes mit einem höheren Wassergehalt zurückgegriffen werden.

Inhaltsstoffe wie Glycerin, Phosphatidylcholin, Panthenol, Pflanzenextrakte und Öle können sich positiv auswirken.

Behandlung einer Neurodermitis bei Babys

Neurodermitis zählt zu den chronischen Erkrankungen, die eine ganzheitliche Behandlung erfordern. So soll einerseits die geschwächte Hautbarriere gestärkt und auf der anderen Seite das überschießende Immunsystem stabilisiert werden. Eine Behandlung ist in der Regel auch in Zeiten ohne akute Entzündungsreaktionen notwendig. Häufig beginnt eine Neurodermitis bereits im Säuglingsalter und macht eine besondere Fürsorge und kontinuierliche Pflege der empfindsamen Haut erforderlich. Die Basistherapie umfasst die regelmäßige Hautpflege und die Vermeidung begünstigender Faktoren. Je nach Erkrankungsbild kann die Einnahme von Medikamenten und weiteren Maßnahmen, wie beispielsweise einer Immuntherapie notwendig sein.

Da Neurodermitis durch eine “Fehlbesiedelung” des Darms mit ausgelöst werden bzw. diese verschlimmern kann, wurde von positiven Effekten durch eine Darmsanierung berichtet. Vor allem bei Kindern, die nicht gestillt werden können, empfiehlt sich eine Kur mit bestimmten Probiotika.[3]

Halten Sie dazu bitte Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt und lassen Sie sich fachkundig in der Apotheke beraten. Bei entsprechender Vorbelastung (d.h. Mutter und/oder Vater bzw. nähere Verwandte hatten Neurodermitis) ist es sinnvoll, dass die Mutter bereits in der Schwangerschaft entsprechende Präparate, welche beispielsweise Lactococcus lactis, Bifidobacterium lactis und – Bifidum enthalten, einnimmt.

Neurodermitis Creme für Babys

Leidet Ihr Baby unter Juckreiz und entzündeten Hautstellen sollte grundsätzlich der Kinderarzt zu Rate gezogen werden. Je nach Ausprägung und Alter Ihres Kindes wird eine geeignete antientzündliche Therapie (zum Beispiel eine kortisonhaltige Neurodermitis-Creme) festgelegt.

Für die Basisbehandlung kommen verschiedene Pflegecremes zum Einsatz, je nach Stadium und Hautbild der Kleinen eignen sich unterschiedliche Neurodermitis Cremes oder Salben. Die unterschiedlichen Wirkstoffe haben dabei juckreizstillende, entzündungshemmende und rückfettende Eigenschaften und versorgen die Haut mit Feuchtigkeit. So richtet sich die Therapie danach, ob es sich um einen akut nässenden und entzündeten Hautbereich handelt, der beispielsweise mit gerbstoffhaltigen Cremes behandelt wird oder ob eine trockene, juckende Haut im Vordergrund steht, die mit Fettcremes und juckreizstillenden Wirkstoffen, wie z.B. Polidocanol versorgt wird.[2] Zur Reinigung können medizinische Ölbäder die angegriffene Babyhaut zusätzlich beruhigen. Das Bad sollte nicht länger als ein paar Minuten dauern und die Haut nach dem Baden vorsichtig trocken getupft werden.

Zur Pflege trockener oder wunder Hautstellen ist auch unsere Peba® Kindercreme ein treuer Begleiter. Sie kommt ganz ohne Zusatzstoffe aus und wertvolles Dexpanthenol, Allantoin und Bisabolol sorgen für eine gute Haut- und Zellregeneration. Hautirritationen werden gemindert und die Feuchtigkeit bleibt erhalten.

Zinkoxid wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Letztere Eigenschaft wird durch den enthaltenen Hamamelisextrakt unterstützt, welcher zudem juckreizstillend wirkt.

Ist Neurodermitis bei Babys heilbar?

Auch wenn sich die Veranlagung zur Neurodermitis leider nicht verhindern lässt, so gibt es doch begünstigende Faktoren, die es zu vermeiden gilt:

Tipps und Tricks für das Leben mit kleinen Neurodermitis Patienten

Gut zu wissen

Familien, deren Kinder unter Neurodermitis leiden, sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Einfühlungsvermögen und der achtsame Umgang mit dieser Erkrankung sind notwendig, um Erfahrung bei der Umsorgung Ihres Babys zu erlangen. Die Unterstützung erfahrener Ansprechpartner auf diesem Gebiet kann helfen, Unsicherheiten abzubauen. Unterstützung bietet beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Neurodermitisschulung e.V.

Alles Gute wünscht Ihnen, Ihre Michelle Krebs.

Autorin
Michelle Krebs

Fachredaktion Healthcare, Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA)

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Geprüft von
Stephanie Nitsch

Fachredaktion Healthcare, Pharmareferentin nach § 75 Arzneimittelgesetz, Medizinprodukteberaterin nach § 31 MPG / § 83 MPDG, examinierte Krankenschwester.

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Quellenangabe

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